Wohin du gehst, da bist du
«Jeden Tag ein neues Land. Wilde Tiere, fremde Menschen und die unterschiedlichsten Sprachen. Einmal mit dem Pony im Galopp durch den Wüstensand.» Das klingt nach großem Abenteuer. Alexander Bernhardt hat eine Afrikareise hinter sich. Der 22-Jährige war 101 Tage von Kapstadt im Süden nach Kairo im Norden über Land, ohne Plan, Reiseführer und Auto, per Anhalter, mit dem Bus und der Fähre ganz alleine unterwegs - nur ein Kompass zeigte ihm den Weg.
Nach zwei Auslandssemestern in Kapstadt hatte Alexander noch ein paar Wochen Zeit, bis er zurück nach Deutschland kommen musste. Das Rückflugticket war auch noch nicht gebucht. So reiste er zunächst zu Freunden nach Namibia, wo er spontan entschied «Jetzt oder nie!» und loslief.
Die Reise verlief ohne Zeitdruck und Plan. Er lief sehr viel, manchmal fuhr er per Anhalter, ab und zu nahm er einen Bus oder eine Fähre. Wenn Alexander jemanden traf, liefen sie zu zweit weiter. Manchmal sah er eine Woche lang niemanden. Und anderntags wurde er von Leuten, denen er unterwegs begegnete, eingeladen im Auto mitzufahren oder bei ihnen zu schlafen. Im Sudan blieb der Student eine ganze Woche, weil ihm eine Familie ein Zimmer und Essen angeboten hatte. Normalerweise schlief er draußen - nur manchmal in Hotels.
Ein paar schwierige Situationen waren für den Abenteurer nie ein Grund aufzugeben. Angst hatte er während seiner Reise nicht. Er kannte seine Grenzen, war immer aufmerksam und konzentriert, mied Straßen, bei denen er ein schlechtes Gefühl hatte. Er trug keine Wertsachen bei sich. Sein ganzes Hab und Gut war ein Rucksack mit Kleidung. Im Verlauf der Reise wurde sein Gepäck immer kleiner. Er fing an Sachen zu verschenken oder zu tauschen. Einmal sagte ein Afrikaner zu ihm: „Cooles T-Shirt!“ und Alexander tauschte es gegen ein kleines Gemälde. Verständigen konnte er sich meistens auf Englisch - ansonsten reichten ein Lächeln oder ein Handzeichen.
Auf dieser unglaublichen Reise hat Alexander auch vieles gelernt. Er weiß jetzt, wie man Tauben mit der Hand fängt. Oder, und das scheint ihm das Wichtigste, wie man Menschen einschätzt und sich in Geduld übt. Bei vielen Situationen muss man einfach abwarten. Alexander ist sicher, dass die Welt nicht so schlecht ist, wie man immer in den Zeitungen liest - schlechte Nachrichten verkaufen sich nur besser. Während seiner Reise hat Alexander ein Buch geschrieben: «Bravado. Abenteuer Afrika - Allein vom Kap nach Kairo».
Welche Aussage über Alexanders Reise ist dem Text zufolge richtig?
AAlexander erlebte oft Angst und war in Not.
BAlexander hatte zu viel Gepäck, das ihn störte.
CAlexander hatte keine Verständigungsprobleme.
DWertsachen halfen Alexander in Not.