Lesen  Sie den Text und die Aufgaben (6 — 10) unten. Entscheiden Sie:Welche  Lösung (A, B, C oder D) ist richtig? Es gibt nur eine richtige Lösung.
 Die „Torte vom Sacher“
 Aus  Schokolade muss es sein! Das hat der 16-jährige Konditorlehrling Franz  Sacher wahrscheinlich gedacht, als er von seinem Chef, Fürst Klemens von  Metternich, den Auftrag bekam, ein besonderes Dessert für die Hofgäste  zu machen.
 Es ist das Jahr 1832 und Schokolade ist in Europa beim Adel so sehr in  Mode, dass in der Schweiz sogar die ersten Schokoladenfabriken  entstehen. Und so macht auch Sacher eine Schokoladentorte: mit einem  saftigen, aber auch locker-luftigen Schokoladenteig und einer knackigen  Schokoladenglasur darüber. Um den Geschmack aufzufrischen, streicht  Sacher die Torte mit ein wenig Marillenmarmelade ein — fertig ist die  „Torte vom Sacher“. Sie ist ein Experiment, denn normalerweise macht der  Junge zu diesen Anlässen nicht das Dessert. Er ist erst im zweiten Jahr  seiner Ausbildung, aber heute Abend liegt der Küchenchef von Schloss  Schönbrunn krank im Bett. Das ist ein echter Notfall.
 Fürst Metternich, der seinen Amtssitz im Schloss Schönbrunn hatte, war  Kanzler von Österreich und ein bedeutender Politiker des 19.  Jahrhunderts. Er war aber auch ein „Lebemann“, er feierte gerne und  liebte den Luxus. An diesem Abend hatte er wieder ein delikates Essen  für ganz besondere Gäste in der Küche bestellt. Die Erleichterung in der  Küche war sicher groß, als endlich die Nachricht aus dem Speisesaal  kam: Die Torte war ein voller Erfolg!
Trotzdem dauert es noch über zehn Jahre, bis aus der „Torte vom Sacher“  die berühmte „Sachertorte“ wird. Aus dem Lehrling Franz Sacher wird ein  großer Konditor, der nach seiner Ausbildung beim Grafen von Esterhasy  arbeitet, zuerst in Pressburg, dann in Budapest. Erst 1848 kommt er  wieder nach Wien und eröffnet dort einen Feinkostladen und eine  Weinhandlung. Er arbeitet nicht mehr als Konditor. Doch seine Söhne Carl  und Eduard treten in seine Fußstapfen. Eduard macht eine  Konditorausbildung bei Hofzuckerbäcker „Demel“ in Wien. Dort entwickelt  er das Rezept der Schokoladentorte seines Vaters weiter, indem er eine  zweite Marmeladenschicht in die Mitte der Torte einzieht. Jetzt schmeckt  die Torte noch frischer. Die Wiener essen sie gerne. Als Eduard 1876  das Hotel „Sacher“ baut, beginnt er in großem Rahmen die Sachertorte zu  backen und zu verkaufen — mit großem Erfolg. Heute ist die  „Original-Sachertorte“ eine Spezialität des „Sacher-Hotels“, aber auch  von ganz Wien. „Sacher“ produziert täglich bis zu 3000 Torten und  verschickt sie in alle Länder der Welt. Das Rezept ist immer noch streng  geheim. Angeblich ist die Glasur auf der Torte eine besondere Mischung  aus drei Schokoladensorten, die nur für Sacher von drei verschiedenen  Firmen hergestellt werden.
  Warum wurde das Dessert für die Gäste bei dem 16-jährigen Konditorlehrling bestellt?
 
AWeil der Junge schon damals für seine Schokoladendesserts bekannt war.
BWeil der 16-Jährige schon oft Spezialaufträge gut erfüllte.
CWeil der Konditorlehrling anstatt des Küchenchefs arbeiten musste.
DWeil man das Können des zukünftigen Konditors testen wollte.