Lesen Sie den Text und die Aufgaben (6−10) unten. Entscheiden Sie: Welche Lösung (A, B, C oder D) ist richtig? Es gibt nur eine richtige Lösung.
Deutsche Schüler interessieren sich für die Schulpolitik
Fabian Müller ist 16 Jahre alt und geht auf das Georg-Büchner-Gymnasium in Düsseldorf. Da er sich sehr für Politik, besonders für Schulpolitik, interessiert, hat er sich vor kurzem mit einem Freund näher darüber unterhalten. Zuerst haben sie sich einmal die Meinungen der Politiker und der Experten angeschaut. Sie haben dabei festgestellt, dass die meisten Politiker davon überzeugt sind, dass man in Deutschland mehr Geld für Schule und Bildung ausgeben muss.
Doch das fehlende Geld ist nur eins der vielen Probleme in der Bildungspolitik. In Deutschland hat jedes einzelne Bundesland das Entscheidungsrecht in Sachen Bildung. Das führt dazu, dass zum Beispiel das bayerische Abitur mehr Prestige hat als das Abitur aus Nordrhein-Westfalen. Die einzige Möglichkeit, dieses Problem zu lösen, ist eine bundesweit gleiche Schulpolitik. Doch in diesem Punkt sind die Meinungen unterschiedlich. Es gibt die einen, die behaupten, man sollte nichts am heutigen Schulsystem (Realschule, Gymnasium, Hauptschule, Gesamtschule) ändern, man sollte einfach nur mehr Geld in diese Schulformen investieren.
Doch Fabian Müller und sein Freund finden, dass so ein System höchst ungerecht ist: Ein Kind, das sich nach der vierten Klasse an einer weiterführenden Schule bewirbt, ist in der Regel zwischen zehn und elf Jahren alt. Das ist ein Alter, in dem nur wenige Kinder in der Lage sind, über ihre Zukunft zu entscheiden. Mit elf Jahren kann man überhaupt noch nicht sagen, wie sich das Kind und seine Interessen entwickeln werden und somit auch nicht die “richtige“ Schulform für das Kind bestimmen. Das führt dazu, dass die Eltern diese Entscheidung teilweise oder komplett übernehmen. Das ist für das Kind oft nicht die richtige Entscheidung.
Deshalb haben Fabian und sein Freund angefangen, im Internet nach Lösungen für das Problem zu suchen. Sie sind auf einige Experten und Parteien gestoßen, die eine Art “Gemeinschaftsschule“ wollen − eine Schule, in der die Schüler von der ersten bis zur zehnten Klasse mit- und voneinander lernen. So könnten starke Schüler die schwachen fördern und ihr eigenes Wissen festigen. Aber das wäre nicht die einzige Aufgabe der Gemeinschaftsschule. In einer solchen Schule ist eine Klasse bis zu zehn Jahren als Gemeinschaft zusammen. Es würde also keine “Problemschulen“ mehr geben, weil in einer Gemeinschaftsschule Schüler aus jeder sozialen Schicht vertreten wären. Gewalt an der Schule könnte man so gut und einfach unter Kontrolle bringen. Nachdem sie ihre Argumente ihrer Klasse vorgelegt hatten – ihre Lehrerin hat sie dabei sehr unterstützt – waren die meisten von solch einer neuen Schulform überzeugt.
Was haben Fabian und sein Freund über den neuen Schultyp erfahren?
ADie Schüler einer solchen Schule sollten viel mehr Hausaufgaben erledigen.
BDie Schüler aus verschiedenen sozialen Schichten könnten Probleme miteinander haben.
CDie Schüler einer solchen Schule könnten 10 Jahre lang zu einer Gemeinschaft gehören.
DSolch eine Schule könnten sich nur die Kinder aus den wohlhabenden Familien leisten.